Wieder ein völlig voreiliger und unüberleger entschluss im Kampf gegen Beissvorfälle:
In Hannover sollen nun ALLE Hunde welche grösser als 40 cm sind oder schwerer als 20 kg an die Leine und stehen unter Maulkorbzwang!
Weiter: „Verurteilte Gewalttäter und Drogenabhängige sollen künftig keine großen oder gefährlichen Hunde mehr halten dürfen.“ Das scheint an diesem Gesetz wohl das einzig vernünftige, mehr aber auch nicht.
Denn es geht weiter: Von der Maulkorb- und Leinenpflicht könnten nur Halter befreit werden, „die sich gemeinsam mit dem Hund einem Eignungstest beim Tierarzt unterziehen“, sagte der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne, in Hannover. Muss nun jeder Tierarzt eine Zusatzausbildung machen?
Außerdem soll künftig jedem Hund ein Datenchip unter die Haut eingepflanzt werden. Darauf soll die Adresse des Besitzers und das Ergebnis der Eignungsprüfung gespeichert werden. Hält sich der Besitzer nicht an die Chip-Pflicht, plant das Ministerium Geldbußen in dreistelliger Höhe. Bis August soll die Neuregelung verabschiedet werden. Eine Chippflicht Bundesweit würde wohl mehr Sinn machen.
Die Landtags-Grünen nannten die geplante Gesetzesverschärfung „unzureichend“ und forderten einen Hundeführerschein. „Gefährliche Hundehalter sind das Problem“, sagte der Grünen-Innenpolitiker Ralf Briese (Oldenburg).
In Hildesheim hatten am vergangenen Sonnabend Rottweiler zwei Kleinkinder und deren Mutter angefallen und schwer verletzt. Die Besitzerin der Hunde hatte 18 Vorstrafen u. a. wegen Drogendelikten und Körperverletzung. Wenige Tage später gab es weitere Vorfälle in Hildesheim, Salzgitter und auf Wangerooge. Die Regierung will aber kein generelles Freilaufverbot für Hunde.