Am kommenden Freitag beginnt in Kanada wieder das abschlachten hunderttausender Sattelrobben.
275.000 Robben sind zur Tötung freigegeben wurden, das sind 5.000 mehr als im letztem Jahr. Dabei wurde die Quote zuletzt noch gesenkt wegen schlechter Eisbedingungen. Die Regierung in Kanada begründet die Erhöhung mit einem zurückgehen des Kabeljau-Bestands. Sie macht die große Sattelrobben Population für den Rückgang verantwortlich.
Wie jedes Jahr gab es wieder viele Proteste von Tierschützern.
Die kanadische Regierung erließ neue Auflagen für die Jäger, die eine Lizenz beantragt haben: Sie wurden am Dienstag angewiesen, den Robben die Schlagadern unter den Schwimmflossen zu durchtrennen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Tiere wirklich tot sind, wenn ihnen das Fell abgezogen wird. Tierschützer betrachteten dies jedoch keineswegs als humane Regelung und reagierten empört.
Es bedeute lediglich, dass Verbluten nun zum Bestandteil des grausamen Tötungsprozesses geworden sei, erklärte Rebecca Aldworth, Kanada-Referentin der amerikanischen Organisation Humane Society. Sie zeigte sich schockiert darüber, dass ein Land, das weltweit als modern und aufgeschlossen gelte, solch „archaisches Abschlachten“ weiterhin gestatte.
Robbenjagd, von den Gegnern häufig abwertend als Robbenschlachten bezeichnet, ist die intensive Jagd auf Robben. Dabei machen sich die Robbenjäger die Tatsache zunutze, dass viele Robben zur Fortpflanzungszeit in Kolonien leben. Vor allem auf Inseln hatten die Robben vor dem Menschen nie Feinde zu fürchten und lassen sich daher problemlos töten. Die Tötung erfolgt teilweise noch durch Metallstangen, sogenannte Hakapiks, also stumpfe Waffen, um das Fell nicht durch Einschusslöcher zu entwerten. Überwiegend sind die Jäger heute aber auf die Nutzung von Schusswaffen übergegangen.
Kritik:
Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen die Robbenjagd; der Internationale Tierschutzfonds, Greenpeace und weitere Umweltorganisationen sehen darin sinnlose Massaker. Bilder von Robbenbabys, die mit Hakapiks blutig erschlagen wurden, gingen durch die weltweiten Medien. Die Jagd auf ganz junge „Whitecoats“ wurde daraufhin in Kanada 1987 offiziell verboten. Greenpeace nimmt die traditionelle Selbstversorgung der Inuit von der Kritik aus und konzentriert sich auf die professionelle Massenschlachtung von Robben. Strittig ist insbesondere, inwiefern die Robbentötung für Felle moralisch gerechtfertigt ist und die Tiere sofort tot sind. Auch zweifeln Kritiker an, ob die Robben tatsächlich den Fischbestand der Region gefährden und verweisen auf die Überfischung durch auswärtige Hochseeflotten. Als ökonomische Alternative wird auf die touristische Attraktion der Tierwelt verwiesen.Bereits 1976 protestierte die Schauspielerin Brigitte Bardot gegen Umfang und Methoden der Robbenjagd und machte diese einer weltweiten Öffentlichkeit erst bekannt. Der Ex-Beatle Paul McCartney und Heather Mills ließen sich zur medialen Unterstützung des Protests vor Beginn der Jagdsaison 2006 mit Robbenbabys fotografieren.
Quelle: wikipedia.de
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