«Germany’s Next Topmodel»-Kandidatin Gisele verweigert allenthalben die Arbeit. Für einmal aber hatte sie mit ihren Zweifeln aber Recht, denn das Foto-Shooting mit Tieren stösst auf Kritik…
Gisele ist eine Heulsuse: Die GNTM-Kandidatin ist hoch emotional und psychisch vielleicht nicht die Stabilste. Doch für einmal konnten einige der Zuschauer ihre Reaktion verstehen, denn das Fotoshooting mit (jungen) Tieren hat auch andere Kritiker auf den Plan gerufen.
«Da habe ich das erste mal gemerkt, wie die mit dem umgehen»
Bei eisiger Kälte drehten die Models in spe auf den belebten Strassen New Yorks mit einer Dogge, einem Falken, einem Schimpansen und einem Löwenbaby. Für Gisele eigentlich ein Grund zur Freude. «Bei mir geht das Herz auf, wen ich mit Tieren zu tun habe». Dann aber zögert sie.
«What’s the matter? Are you scared?»,
fragt die Aufnahmeleiterin.
Nein, Angst hat Gisele nicht.
«Ich liebe Affen, ich war so glücklich, aber dann kam ich in die Realität zurück, da habe ich das erste mal gemerkt, wie die mit dem umgehen.»
Das Tier tat Gisele Leid.
«Ich möchte den halt nicht so hin- und herziehen. So wie die den anfassen, das ist nicht so meine Art. Ich bin nicht so dafür, dass man die Tiere hier draussen in der Kälte hat.»
Das könne vielleicht eine Dogge vertragen, vielleicht ein Löwe, aber kein Schimpanse.
Das sagt die Expertin
Das ein Löwenbaby niedrige Temperaturen mag, darf allerdings auch bezweifelt werden. 20minuten.ch fragte bei der Expertin Karin Isler nach, die Oberassistentin beim Anthropologischen Institut der Universität Zürich ist.
«Dass der Schimpanse an der Hand eines Models laufen muss, ist an und für sich keine Tierquälerei»,
lautet ihre erste Antwort.
Aber: «Die eigentliche Qual sind die Lebensumstände eines solchen Schimpansenbabys. Er wächst nicht in einem Schimpansen-Verband auf, wie er es in der freien Natur oder im Zoo tun würde, sondern mit Menschen. Solche Tiere werden später im Erwachsenenalter so aggressiv, dass sie nicht mehr unter Menschen leben können. Man kann sie aber auch nicht mehr in einem Schimpansenverband integrieren, da sie gegenüber ihren Artgenossen nicht sozialisiert sind. Anders bei vielen Tieren ist bei Menschenaffen das Sozialverhalten nicht instinktiv, sondern angelernt.»
Reizthema: Tiere in der Unterhaltung
Die Arbeit mit Tieren zu Unterhaltungszwecken ist – gerade wenn sie klein sind – immer ein Reizthema. Vielleicht haben Klum und Co aber auch schon mit Protesten gerechnet: Wer das Shooting im Internet auf der Webseite des Topmodels kritisieren will, kommt nicht weit: Derartige Kommentare werden gelöscht. Was halten die 20minuten.ch-User von der Geschichte: Wir da viel Lärm um Nichts gemacht oder war die Szene eine unnötige Quälerei von Tieren?
Quelle: 20min.ch
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