Kritik am Eisbärenrummel in deutschen Zoos

Am kommenden Mittwoch wird das Eisbären Mädchen Flocke das erste mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Anlässlich dieses Auftritts kommt Kritik zum Eisbärenrummel von VIER PFOTEN. Die Tierschutzstiftung spricht sich klar gegen die Haltung und Züchtung von Eisbären in Gefangenschaft aus. Die Vermehrung und vor allem die beispiellose Vermarktung der Tiere trage keines Falls zum Schutz der Art bei.

Vielmehr wird auch Publikumsliebling „Flocke“ zukünftig unter den reizarmen und beengten Bedingungen im Zoo leiden. Artgenosse Knut hat es nicht viel besser, er soll im Berliner Zoo völlig isoliert gehalten werden.

Als hoch spezialisierte Jäger sind Eisbären perfekt an das arktische Klima angepasst und leben in riesigen Streifgebieten, die leicht die Größe Islands überschreiten.

„Diese Bedingungen können in Gefangenschaft nicht annähernd nachgebildet werden“, erklärt Wildtierexperte Thomas Pietsch.
VIER PFOTEN fordert, die Zucht von Eisbären in Zoos endlich einzustellen.“

Auch in größeren Anlagen wie Nürnberg haben die Langstreckenläufer nicht die Möglichkeit ihr natürliches Verhalten auszuleben. In vielen Zoos werden die Tiere auf sterilen Betonplateaus präsentiert. Rückzugsbereiche fehlen oft gänzlich.

Auf Grundlage des so genannten Säugetiergutachtens von 1996 darf ein Eisbärenpaar in Deutschland auf gerade mal 200 Quadratmetern gehalten werden.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Eisbären für ein Leben in Gefangenschaft ungeeignet sind. Eine Untersuchung aus dem Jahre 2006 ermittelte, knapp 95 Prozent von 33 untersuchten Zoo-Eisbären weisen Stereotypien auf. „Dies ist ein erschreckend hohes Maß an Verhaltenstörungen“, sagt Pietsch. „Bei Eisbären, die wie Flocke mit der Hand aufgezogen werden, sind Verhaltensstörungen vorprogrammiert. Sie leiden unter einer Fehlprägung auf den Menschen, und ihnen fehlen grundlegende soziale Erfahrungen mit Artgenossen.

Quelle: Presseportal.de

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