Die meisten Menschen haben eine natürliche Abneigung gegenüber Schlangen. Dahinter steckt mehr als der schlechte Ruf der Schlange, die in der Bibel etwa den Sündenfall heraufbeschwor, als sie Eva überredete, in den Apfel zu beißen; auch bei anderen Kulturen und Religionen kommt das Tier schlecht weg, so zum Beispiel bei den Sufis in der islamischen Glaubenswelt, bei denen die Schlange für die niedere Triebseele steht.
Schlangen mit ihrem oft tödlichen Gift sind für den Menschen lebensgefährlich. Deshalb ist die Angst vor dem Tier lebensrettend, weil wir auf eine respektvolle Distanz zu ihm gehen und uns im Notfall durch schnelles Flüchten vor ihm schützen. Wissenschaftler der Universität von Virginia haben nun herausgefunden, dass diese beschützende Angst nicht anerzogen ist, sondern wir mit ihr zur Welt kommen. Folglich ist sie in unserem genetischen Code verankert und gehört zu unserer evolutionären Grundausstattung.
Die Psychologinnen Vanessa LoBue und Judy DeLoache wiesen das mit dem folgenden Versuch nach. Sie zeigten Erwachsenen und Kindern Bilder, die harmlose Gegenstände abbildeten und dazwischen streuten sie immer wieder eine Schlange. Ergebnis: Die Kinder, obwohl nur ein paar Jahre alt und völlig unvorbelastet, reagierten auf das Reptil instinktiv so furchtsam wie die erfahrenen Menschen.
Die Wirkung von Giften wird allgemein anhand des so genannten LD50-Wertes beurteilt. Die giftigsten Schlangen der Welt sind allesamt in Australien heimisch. Zu ihnen zählen insbesondere die an der Küste Australiens beheimateten Seeschlangen. Als giftigste aller Schlangen gilt allgemein der ebenfalls in Australien vorkommende Inlandtaipan mit einem LD50-Wert von 0,025 mg/kg (je niedriger, desto stärker das Gift). Dies ist jedoch umstritten und kann möglicherweise nicht genau festgestellt werden.
Die unterschiedlichen Bewertungen sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die LD50-Werte von Test zu Test schwanken. Dies kommt zustande, da die Werte von Tier zu Tier unterschiedlich und Messungen aufgrund physikalischer Prinzipien grundsätzlich immer fehlerbehaftet sind. Dennoch bestätigen die meisten Tests die im Artikel „Giftschlangen“ aufgeführte Reihenfolge.
Hinzu kommt, dass die konkrete Wirkung eines Giftes auf einen gebissenen Menschen oder ein Tier, aufgrund derer die Beurteilung der Giftigkeit einer Schlange ebenfalls häufig vorgenommen wird, nicht unbedingt mit dem durch die LD50-Messung gewonnenen klinischen Wert des Schlangengiftes übereinstimmt. Im Gegensatz zum LD50-Wert spielen hier die aktuelle Toxizität der Schlange, Bisstiefe, Menge des inkorporierten Giftes, Stelle der Bisswunde, Reaktion des gebissenen Organismus usw. eine erhebliche Rolle.
Quelle: wikipedia.de
Quelle: pm-magazin.de
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