BARF – ein mittlerweile fanatischer Trend

Liebe Barfer, bitte erst lesen bevor ihr auf mich los geht. :)

Vorweg: Ich finde Barf eine Klasse Sache und, wenn man sich ausreichend Informiert hat, auch eine der gesündesten Ernährungen überhaupt.  Es ist richtig, dass in Zeiten der Fertignahrung ein Umdenken stattfindet.hund

In diesem Artikel geht es nicht um die Entscheidung Barf oder nicht Barf! Es geht auch nicht um die Vorteile von Barf oder Fertigfutter, das überlasse ich anderen Seiten. Eine umfassende Info darüber wollen wir hier nicht geben, das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Dafür gibt es im Netz ganz tolle Seiten zum Thema, die darüber informieren. (Links am Ende)

Hier geht es um das Ganze Drumherum, darüber wie dieser Trend um sich greift und plötzlich alle meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Barf ist dermassen in Mode gekommen, dass ich hier wohl nicht mehr erklären muss worum es geht. Jeder wird mittlerweile etwas damit anfangen können.

Seit einigen Jahren hört und liest man es überall – BARF! So wird ein Hund heute ernährt. Die einzig Wahre Fütterung für den Hund. Jeder will barfen, jeder dazugehören. Und wehe einer derer, die aus den unterschiedlichsten Gründen immer noch Fertigfutter geben, verirrt sich in einen Kreis eingeschworener Barfer. Der wird gleich nieder getrampelt und man erzählt ihm, was für ein schlechter Hundehalter er doch ist.

So kann man es fast täglich in den verschiedensten Internet und Hilfe Foren lesen. Sofort fallen Sätze wie: „Du isst wohl auch nur bei MC Donalds!?“; „Gibst du deinen Kindern auch nur Mikrowellen Gerichte!?“ oder “ Dein armer Hund, der wird sicher mal schwer krank“ oder „Wie kann man nur…“.                –            Ja, wie kann man sich dem nur widersetzen??

Es wird suggeriert, wer nicht barft ist ein ganz schlechter Hundehalter. Und das ist doch ein bisschen zuviel des Guten.

Barfer und Nichtbarfer führen regelrechte Kämpfe im Netz aus. Das muss doch nicht sein. Wenn man sich seiner Sache sicher ist, hat man es doch nicht nötig so vorzugehen, oder? Und das bezieht sich auf beide Seiten!

Plötzlich barft jeder, jeder hält sich für den Oberguru und wieder andere wissen es noch besser. (wie eigentlich in vielen Dingen der Hundewelt.)

Neulich im Internet,eine Frage zum Thema Barf. Alle Antworten sagten so in etwa aus: „Ja super, barf drauf los“, bis auf eine Antwort in der etwa sinngemäss stand: „Barf ist eine gute Sache, wenn man sich ausreichend darüber informiert und vor allem im Wachstum ist einiges zu beachten“. Oha, da bricht doch jemand nicht gleich in Begeisterung aus! Und sofort gehen einige der selbsternannten Super-barfer auf den Antworter los, mit den üblichen teils beleidgenden Sätzen.

Aber genug jetzt mit den negativ Beispielen, es geht auch anders. 😉 Ich kenne viele nette und tolerante Barfer, die ihre Ansichten auch in einen normalen Ton und mit guten Argumenten vertreten können!

Fanatismus ist nie gut und das stört mich an der Sache.

Ich wünsche mir mehr sachliche Beiträge und Antworten zum Thema und kein herum gepolter.

11 Antworten zu „BARF – ein mittlerweile fanatischer Trend“

  1. Avatar von Vierpfotenprofi

    Es ist schon seltsam, wie schnell beim Thema Tier immer die Wogen hoch gehen. Und wie jeder immer alles schon weiß. Und zwar besser, als alle anderen. Als Tierpsychologen bekommen wir sehr oft den Satz zu hören: „Das haben wir schon immer so gemacht.“
    Alternativ auch gerne: Ich habe seit 30 Jahren Hunde/Katzen und denen ist es noch immer gut gegangen.“
    Ich kann nur sagen: Ich lerne noch immer jeden Tag dazu. Sei es über Rohfütterung, Katzenstreu, Kastration, Welpenschulen oder über Tierverhalten.
    Viele Grüße Vierpfotenprofis

  2. Avatar von Pfotenfreunde

    Ich bin ja selber Betreiber eines Hundeforums und kann Deine Beispiele sehr gut nachvollziehen. Meine persönliche Meinung ist Trockenfutter ist toll. Sicherlich ist es ein Problem das man nicht so wie beim Barfen genau weiß, was denn da für ein Fleisch drin ist im Trockenfutter aber wenn man Qualität füttert sieht man das dem Hund eben auch an. Mein Hovawart z.B. wäre doch nicht mehrfacher Champion bei Ausstellungen geworden wenn der nichts absolut topfit und Gesund wäre.

    Trotzdem ist Fütterung auch für mich immer noch etwas wo ich dazu lernen kann. Es gibt so unglaublich viel Auswahl und Möglichkeiten das selbst ich Probleme habe das richtige zu finden.

  3. Avatar von sleddog

    Ich muss mich meinem Vorredner anschliessen. Ein gutes Trockenfutter dürfte in der Praxis ausreichen. Die Tierfuttermittelindustrie will garantiert nicht ihre Klienten vergiften oder umbringen. Das brächte keinen Profit. Also sind die Fertigfuttersorten nicht so schlecht wie oftmals dargestellt.

    Ich denke Barf ist mehr eine Philosophie – ein Versuch artgerechte Ernährung nachzustellen, was bei entsprechendem Aufwand, Wissen und hohen Kosten recht gut gelingt.

    Beide Methoden haben ihre Daseinsberechtigungen, Vor- und Nachteile und jeder Hundebesitzer sollte sich selbst den Weg suchen den er einschlagen möchte, abhängig vom Handling, Zeitaufwand und der eigenen finanziellen Möglichkeiten.

  4. Avatar von Chandor

    Wie mein Vorredner bin ich seit einigen Jahren auch selber Betreiber eines Forums und anderer Domain. Habe mich anfangs in solchen „Schlachten“ selber auch wieder gefunden. Mit der Zeit kam die Weißheit, dass…

    a) …das Internet nicht zu Hundertprozent Volkes Meinung widerspiegelt.
    b) …alles was in Sachen Hund derzeit „IN“ sein sollte, heiß laufen kann.
    c) …ein paar Hundler im I-Nett bissiger und intolerant sind, wie ihre eigenen Vierbeiner.
    d) …per Ferndiagnose und Pauschalempfehlung oftmals im Individualfall nicht zutreffend ist.

    Wir barfen auch. Dies aber aus dem Grund, da einer unserer Doggis eine Getreideallergie hat und man selbst mit Beipack nicht alle Zutaten und Zumischungen im Trockenfutter kennen wird. Das Thema VEGAN bei Hunden empfinde ich eher kritisch und wird noch heißer im WWW diskutiert oder als „heiße Kartoffel“ erst gar nicht angepackt!

    VG Chandor (the Dog)

  5. Avatar von maron Jumpertz
    maron Jumpertz

    Ich habe seit vielen Jahren Hunde und Barfe erst seit ein paar Wochen.
    Andere Hundebesitzer haben mich auf das Barfen aufmerksam und neugierig gemacht.
    Ich habe schon viel über das Barfen gelesen und auch über normales Hundefutter (dosen oder Trockenfutter).
    Und für mich steht fest das mein Hund nie wieder diese Chemie bekommt, schließlich möchte doch jeder das sein liebling so lange wie möglich gesund an seiner Seite bleibt oder?!
    Außerdem sind meine Lieblinge jetzt viel ausgeglichener als vor dem Barfrn.
    Ich kann nur jedem empfehlen vom Fertigfutter abstand zu nehmen.
    VLG

  6. Avatar von Korinna
    Korinna

    Ich finde es auch schade, wenn ehrliches Interesse (Fragen zur Ernährung sind doch immer im Sinne des Wohles des Hundes gemeint.) mit brutaler Hau-Drauf-Mentalität zunichte gemacht wird. Ganz egal welches Thema es betrifft.
    Ich versuche immer Nicht-Barfer zu überzeugen, weil es mir persönlich sehr an die Nieren geht, was (wohl der Großteil) die Tiernahrungsindustrie uns als hochwertiges Futter verkauft.
    Ich freue mich über jeden, der hinterfragt, der nachdenkt, zum wohle seines Hundes.
    Und ich biete immer sofort meine Hilfe an, telefoniere, schreibe emails, helfe wo ich kann.
    Aber ich muss auch zugeben, dass ich innerlich enttäuscht bin, wenn die Bequemlichkeit auf der Gegenseite siegt.
    Allerdings verstehe ich jeden, bei dem die Unsicherheit siegt.
    Ich persönlich barfe, weil ich um die teils widerlichen Ingredientien des Fertigfutters weiß. Ich kann es meinen Hunden nicht mehr geben, es geht nicht.
    Vielleicht würden schon noch mehr Menschen barfen, wenn es einen echten Informationsaustausch gäbe und die helfende Hand gereicht würde, anstelle von Vorwürfen und Besserwisserei.
    Und den Obergurus sei gesagt: Der Vorteil des Barfens ist, dass ich meinem Hund genaustens individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Essen bereiten kann. Und nur ich alleine kann beurteilen, ob mein Hund mit seinem Futter gut zurecht kommt oder nicht. Viele Gurus können mir viel erzählen, sie haben nicht meinen ganz einzigartigen Hund.
    Macht doch nicht das, was die Fertigfutterindustrie die ganze Zeit tut und behauptet nur Ihr alleine wüsstet bescheid, was ein Hund braucht.
    Wir sollten uns alle unterstützen, denn kein desinteressierter Hundehalter, dem sein Hund völlig egal ist, geht in ein Forum auf der Suche nach Informationen, die ihm helfen, das Leben seines Hundes zu verbessern. In Foren tummeln sich doch hauptsächlich die lieben Hundehalter.
    Wir sollten Freunde sein und uns helfen und respektieren.

  7. Avatar von Silke
    Silke

    Hallo,

    also ich finde in Sachen Hundehaltung sind Meinungen sehr oft extrem. Jeder macht das einzig richtige.
    Aber bei dem Thema Ernährung gibt es für mich keine Diskussion. Mein hund wird im Hauptteil von Fleisch ernährt un ddann bekommt er noch alles was in der Küche so abfällt. Essensreste und Haferflocken, Joghurt. alles was garde da ist.
    Wer von euch macht sich so viele Gedanken um seine eigene Ernährung wie um die seines Hundes. Hunde füttern ist keine Wissenschaft. Das einzige was ich wissen muß, wie viel sollte mein Hund fressen und was darf er garnicht haben. Dann kann es los gehen.
    Dem Menschen heute geht das gesunde Maß verloren.
    Die Hunde in der früheren Zeit haben sich nur von Abfällen ernährt und sind damit prima zu recht gekommen. Warum brauchen sie heute tausend verschiedene Fütterchen? Damit die Hundewirtschaft daran verdienen kann. Und zu der Qualität des Futters sage ich nur. es gibt für Hundefutter keine unabhänigen Kontrollen und jetzt denkt mal nach was dem Hersteller wohl wichtiger ist eure gesunden Hunde oder das schnelle Geld. Woran hat ein Tierarzt, bei dem Ihr das Futter kauft mehr Interesse, an einen kranken oder an einem gesunden Hund?

    Jetzt kann sich jeder selbst seine Gedanken machen.

    Lg silke

  8. Avatar von Norbert

    Also, wenn man sich ansieht welche Inhaltsstoffe schon in der MENSCHLICHEN Ernährung zu finden sind, insbesondere in Fertiggerichten, dann zweifle ich doch sehr daran, daß die Hundefutterindustrie hier besseres herstellt.
    Die Angaben über die Inhaltsstoffe auf Hundefutterpackungen lassen einem schon mal den Frühstückskaffee hochwürgen.
    Ich seh das ähnlich wie Silke – was würde der Hund (bzw. sein nächster Verwandter, der Wolf) in freier Natur fressen ?
    Das wird nicht das schlechteste für seine Gesundheit sein, es sind immerhin Jahrmillionen Entwicklung dahinter.
    Fleisch ist da schone in guter Ansatz!

  9. Avatar von Ralf

    Viele Halter rennen oft nur einem Trend hinterher, in diesem Fall dem Barfen. Problem dabei,
    häufig informieren sich Halter nicht ausreichend, genau das führt dann wieder zu Problemen.
    Wer Barfen möchte kann das gerne tun. Dann aber bitte auch richtig, das heisst der Halter sollte
    sich wirklich sehr ausführlich mit diesem Thema auseinander setzen, ansonsten kann die gute
    Absicht auch schnell nach hinten losgehen. Wer das aus welchen Gründen auch immer nicht
    kann oder möchte, sollte besser beim herkömmlichen Industriefutter bleiben, auch damit gehts
    den Tieren ausgezeichnet, sofern man zumindest etwas auf Qualität achtet.

  10. Avatar von Tierfreund
    Tierfreund

    Ich glaube, dass dieser Hype um das barfen ein reiner menschlicher Konflikt ist, indem jeder wieder meint alles besser zu wissen. Natürlich kann jeder barfen der es will und vor allem kann. Diejenigen, die es tun, sollten sich mit diesem Thema gut auseinandersetzen. Ich gebe meinem Hund einen gesunden Mix aus Trockenfutter und all dem, was es in der Küche sonst noch so gibt. (Außer halt die schimmen Sachen). Wichtig ist, dass jeder Hundehalter wissen muss, was der Hund NICHT essen darf.

  11. Avatar von Rassehunde

    Ich liebe Rassehunde! Sie sind so schön und elegant. Jeder Hund ist einzigartig und ich finde es toll, dass es so viele verschiedene Rassen gibt.
    Sie alle haben ihre eigene Persönlichkeit und ich kann mir kein besseres Haustier vorstellen.

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