Reissen an der Leine, Kettenhalsbänder: Erziehungsmassnahmen, die Hundefreunden nahe gehen. Die Interessengruppe «Keine Gewalt an Hunden» hat Anzeige gegen den Hundecoach Heini Meier und die Redaktion «Leben live» des Schweizer Fernsehens eingereicht.
Jeden Freitagabend flimmert die Sendung «Leben live» in den Schweizer Stuben. Und jeden Feitag zittern einige Hundefreunde mit. Sie befürchten, dass die Methoden von Hundecoach Heini Meier die Laien unter den Hundehaltern im Fernsehpublikum ohne besseres Wissen zu Nachahmetäter machen könnten.
Strafanzeige eingereicht
Wie die Gruppe «Keine Gewalt an Hunden» am Samstag mitteilte, wurden die Anzeigen bei der Zürcher Staatsanwaltschaft deponiert. Hundecoach Heini Meier wird darin wiederholter Tiermisshandlung und der Redaktion «Leben live» Anstiftung zu Tiermisshandlung vorgeworfen.
In allen vier Hundecoach-Folgen seien Problemhunde ohne vorherige tierärztliche Abklärung und ohne kompetente Ursachenanalyse behandelt worden. Dabei kamen in Hundekreisen verpönte Mittel wie Kettenhalsband, Leinenruck und Stressausübung zum Einsatz. Diese Methoden würden dem Tierschutzgesetz, sämtlichen Lerntheorien und auch der ethischen Grundhaltung zum Hund als des Menschen besten Freund widersprechen.
Bei den Mitunterzeichnenden der Anzeigen handelt es sich laut Mitteilung um über 100 Fachleute, so beispielsweise den Zentralpräsidenten der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft Peter Rub.
SF lehnt Kritik ab und bringt Hunde-«Club»
Ein erster Vorstoss beim Fernsehen für eine sofortige Absetzung des Hundecoaches oder zumindest für eine konstruktive Kritik im besagten Sendegefäss wurde von der Chefredaktion abgelehnt. Damit verstösst das Fernsehen laut Ansicht der Gruppe «Keine Gewalt an Hunden» gegen seine eigenen Leitlinien und selber postulierten Verhaltensgrundsätze.
Immerhin ist man beim staatlichen Fernsehen den Hundefreunden entgegengekommen. Am kommenden Dienstag soll ein «Club» ausgestrahlt werden. Teilnehmen wird auch Hundecoach Meier. Ob die Kläger teilnehmen werden, ist noch offen.
Quelle: 20min.ch
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