Braunbär JJ3 ist nicht mehr

Was sich abgezeichnet hatte: Schweizer Jagen “JJ3″, der Bruder von Braunbär Bruno

Der Bär JJ3 ist gestern Abend im Raum Mittelbünden erschossen worden. Der Problembär hatte zuletzt jegliche Scheu vor Menschen abgelegt. Die Bündner Wildhut hat den Braunbären erlegt.

Er hatte sich in den letzten Wochen seine Nahrung systematisch in Siedlungen gesucht und trotz wiederholten Vergrämungsaktionen überhaupt keine Scheu mehr gezeigt, wie das Bundesamt für Umwelt heute mitteilte.

Der Bär JJ3 sei damit zum Sicherheitsrisiko für Menschen geworden. Die Verantwortlichen von Bund und Kanton Graubünden hätten deshalb entsprechend dem Konzept Bär Schweiz den Abschuss des Tieres beschlossen. Mit MJ4 lebt im Gebiet Engadin-Münstertal ein weiterer Bär im Kanton Graubünden, der sich bislang allerdings unauffällig verhielt.

Keine Überraschung

Der Abschuss des Braunbären «JJ3» durch die Bündner Wildhut ist keine Überraschung. Die Behörden haben wiederholt erklärt, das zweijährige männliche Tier müsse erlegt werden, wenn es nicht von Siedlungen ferngehalten werden könne.

Bevor Braunbär «JJ3» zur Strecke gebracht werden durfte, musste er vom «Problembären» zum «Risikobären» umklassiert werden. Diese Einstufung als ein Raubtier, das dem Menschen gefährlich werden kann, erfolgte in Absprache zwischen Bund und Kanton.

Mitte Dezember sagte Regierungsrat Stefan Engler, sollte «JJ3» auch nach dem Winterschlaf mehrfach in Siedlungen auftauchen, werde er getötet.

Das Amt für Jagd und Fischerei betrieb viel Aufwand, um dem ungebetenen Gast die Flausen auszutreiben. Als der Bär anfangs März sein Winterquartier verlassen hatte und sich im Albulatal, auf der Lenzerheide und in der Gegend um Savognin herumtrieb, blieben ihm Nacht für Nacht Wildhüter auf den Fersen.

«JJ3» wurde mit Gummischrot und Knallpetarden empfangen, wo immer er sich besiedeltem Gebiet und dessen Abfallkübeln näherte und gestellt werden konnte. Ein Halsband mit Sender, das ihm im Herbst verpasst worden war, ermöglichte es, seine Wanderungen zu orten.

Doch hatten die Aktionen wenig Erfolg. Engler erklärte deshalb anfangs letzter Woche, die Vergrämungen würden nur noch kurze Zeit fortgesetzt. Ein Angebot des Berner Tierparks Dählhölzli, Meister Petz Asyl zu gewähren, lehnte er ab. Das Einsperren sei keine Option, sagte auch Georg Brosi, Vorsteher des Amtes für Jagd und Fischerei.

Quelle: 20min.ch

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